Nikolaus Landgraf, Vorsitzender des DGB Baden-Wttbg., am 14.1.2011:
"Wir brauchen einen neuen Generationenvertrag, der drei Elemente enthält: gute Arbeit, gerechte Bezahlung, mehr Demokratie!"
Nikolaus Landgraf, Vorsitzender des DGB Baden-Wttbg., am 14.1.2011:
"Wir brauchen einen neuen Generationenvertrag, der drei Elemente enthält: gute Arbeit, gerechte Bezahlung, mehr Demokratie!"
Der DGB kämpft, laut Landgraf, in einem Bündnis mit mittlerweile 14 Verbänden
• für eine Bürgerversicherung und somit gegen den Ausstieg aus dem solidarisch und paritätisch finanzierten Gesundheitssystem, wie es Minister Rösler will
• für „gute Arbeit“: 4 % aller Jobs in Baden-Wttbg. sind jedoch „atypische“, also nicht reguläre Beschäftigungsverhältnisse, somit gilt es, prekäre Arbeitsverhältnisse („Minijobs sind Killer der Vollzeitjobs“) durch Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 € zu bekämpfen, damit unser Tarif- und Lohngefüge nicht noch mehr durcheinander kommt;
• für „gleichen Lohn für gleiche Arbeit“, d.h. Korrekturen bei den Hartz-Gesetzen, den Mini- und 1-Euro-Jobs: Arbeit muss ohne Ausnahme sozialversicherungspflichtig werden, damit die Sozialversicherungen nicht weiter zugunsten der Arbeitgeber geplündert werden, • für die Beseitigung des gerade in Baden-Wttbg. verheerend großen „gender gap“: Frauen erhalten hier 28 % weniger Lohn als Männer (Bundesdurchschnitt 21 % • hält die „Rente mit 67“ „in dieser Form“ für falsch: statt einer faktischen Rentenkürzung ist er für eine Rente entsprechend dem jeweiligen „Arbeitszeitkonto“; die Tatsache, dass nur 23 % der 60-65-Jährigen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind und 10 % der 63- und 64-Jährigen beschäftigt sind (davon jeder 2. in einem Minijob oder als Leiharbeiter), ist eine Katastrophe • Überfällig ist ein Perspektivenwechsel in der betrieblichen Personalpolitik: die Wirtschaft sollte „alters- und alternsgerechte“ Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, also Steigerung der Erwerbsbeteiligung Älterer statt pauschal „Rente mit 76“ • 2011 ist das Jahr des Ehrenamtes: in Baden-Wttbg. engagieren sich 41 % der Bürger ehrenamtlich, das ist eine stolze Bilanz; nicht zu vergessen ist auch das Ehrenamt in Betrieben (Betriebsräte und Vertrauensleute); dort wird auch Integration gelebt, denn ein Großteil der Vertrauensleute besteht aus Arbeitnehmern mit Migrationshintergrund • Wir brauchen einen neuen Generationenvertrag, der drei Elemente enthält: gute Arbeit, gerechte Bezahlung, mehr Demokratie! Angela Madaus 2011-01-15