Beschäftigungspolitik im Zusammenhang mit Jugendarbeitslosigkeit in Baden-Wttbg.

Veröffentlicht am 07.05.2008 in Landespolitik

Rudolf Hausmann

Am 6.5.08 referierte auf Einladung des Ortsvereins der Landtagsabgeordnete der SPD, Rudolf Hausmann, in Walddorfhäslach über die Beschäftigungssituation in unserem Lande.

Zwar ist die Beschäftigungssituation in unserem Lande im Allgemeinen bekanntlich zufrieden stellend, was das Verhältnis Erwerbstätige – Rentner anlangt. Im Kreis Reutlingen beispielsweise ist dieses Verhältnis in etwa ausgeglichen. Auch die Ausbildungssituation für junge Leute hat sich leicht verbessert. Sogar 47 % der sog. „Altbewerber“ finden noch einen Platz auf dem Arbeitsmarkt. Möglicherweise hat der Arbeitskreis „Keiner darf verloren gehen“, der von Hausmann und dem Industriepfarrer Junginger initiiert wurde und dem viele Institutionen auf Arbeitgeberseite oder auch verschiedene soziale Dienste angehören, etwas zu dieser Situation beigetragen. Dennoch gilt festzuhalten: wir haben 3-4 % Jugendarbeitslosigkeit, und das sind 3 – 4 % zu viel!
Walddorfhäslach ist zwar in der glücklichen Lage, wie Schulleiter Ralf Röckel anführte, dass bisher für alle Hauptschüler ein Arbeitsplatz gefunden werden konnte, weil die Schule ihre Schüler bis zur beruflichen Praxis begleitet, dennoch gibt es, landesweit gesehen, Jugendliche, die schwer oder gar nicht in den Arbeitsmarkt einzugliedern sind. Für schwer zu vermittelnde Hauptschüler mit Hauptschulabschluss wurde deshalb das BEJ (Berufseinstiegsjahr) geschaffen, für Hauptschüler ohne Abschluss das BVJ (Berufsvorbereitungsjahr), mit der Perspektive, über Praktika doch noch einen Arbeitsplatz zu finden. In diesem Zusammenhang ist es umso bedauerlicher, dass es auf Kreisebene für verschiedene Institutionen, die sich um die Jugendlichen kümmern, zwar Kooperationsvereinbarungen mit dem Kreis gibt, aber nur für 2 Jahre, wodurch für diese Jugend-Sozialarbeiter keine Planungssicherheit gegeben ist.
Was ist auf landespolitischer Ebene zu tun?
Nach Hausmann muss sich das Schulsystem ändern (er gibt dabei der Hauptschule insgesamt keine Chance) und die Schule muss als Ganztagesschule organisiert werden. Zur äußeren Schulreform muss seiner Meinung nach die innere Reform treten, d.h. jede Schule soll eigenverantwortlich handeln können; dazu bedarf es einer Budgetierung der Schulen.
Zum Ausklang noch ein spannendes lokalpolitisches Thema: Wenn Kindergärten nicht nur eine Betreuungs-, sondern auch eine Bildungsaufgabe haben, wer bezahlt dann? Denn für die Betreuung ist die Kommune, für die Bildung das Land zuständig!

 

Nächste Termine

Alle Termine öffnen.

04.05.2024, 11:00 Uhr - 15:00 Uhr Bürgerflohmarkt - Termin schonmal vormerken!

Alle Termine